Finanzielle Freiheit – Illusion oder wirklich realistisch? Teil 5: Mein Fazit

Liebe Leserin, lieber Leser, im heutigen Artikel möchte ich Dir gerne mein Fazit zum Thema Finanzielle Freiheit mitteilen. Ist finanzielle Freiheit wirklich realistisch oder in Wahrheit nur eine Illusion? Für wen ist finanzielle Freiheit möglich und was unterscheidet diese Menschen vom Rest? Antworten auf diese Fragen möchte ich im Folgenden liefern.

Viel Spaß beim Lesen.

>> Fragen und Kommentare können gerne auch per E-Mail gestellt werden <<

Ist finanzielle Freiheit überhaupt möglich?

Ja und Nein. Wie so oft lautet auch hier die Antwort: Es kommt darauf an. Und zwar kommt es auf Dich und deine individuelle Lebenssituation an.

Im Teil 2 dieser Artikel-Serie hatte ich Dir bereits vorgerechnet wie viel Geld Du tatsächlich für die finanzielle Freiheit und deren Vorstufen benötigst. Mich persönlich haben diese Zahlen echt schockiert und auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Es ist wirklich erschreckend, wie viel Kapital nötig ist um nennenswerte Dividendenerträge zu erhalten.

Nichtsdestotrotz bin ich nach wie vor von dem Gedanken fasziniert in naher Zukunft von meinen Kapital-Einkünften leben zu können. Und ja, ich bin auch weiterhin davon überzeugt, dass es für viele möglich ist, diesen Weg zu gehen. Aber, ich bin auch nicht naiv zu glauben, jeder könnte die finanzielle Freiheit in wenigen Jahren erreichen.

Stattdessen sehe ich das Ganze jetzt sehr viel klarer. Warum? Zahlen lügen nun mal nicht! Und die Zahlen zeigen, dass die Anspar-Dauer für knapp 380.000€ bei 5% jährlicher Rendite – mit einer monatlichen Spar-Rate von 500€ fast 29 Jahre beträgt. Das ist eine wirklich sehr lange Zeit. Machen Dich aber die 380.000€ letztlich finanziell frei? Da bin ich mir nicht sicher – auch hier kommt es darauf an.

Mein Finanzielle Freiheit Rechner

Deshalb solltest Du meiner Meinung nach nicht blind darauf vertrauen, sondern das Ganze entsprechend deiner individuellen Situation durchrechnen. Im Teil 4 hatte ich Dir meinen „Finanzielle Freiheit Rechner“ vorgestellt. Dieses Excel Tool errechnet Dir wie lange Du bei einer – dir möglichen – Spar-Rate für die finanzielle Freiheit benötigst. Lade Dir das Excel Tool einfach runter und berechnen mal ob das Ganze für dich realistisch ist. Den Link dazu findest Du unter der Grafik.

Für wen ist finanzielle Freiheit möglich und welche Faktoren spielen ein Rolle?

Aus meiner Sicht sollte man das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten und nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Die Frage die Du dir letztlich stellen solltest ist, ob Du dich mit einem einfachen – wenn nicht sogar frugalistischen Lebensstil zufriedengeben würdest oder ob Du unter finanzielle Freiheit ein Leben in Saus und Braus verstehst. Höchstwahrscheinlich liegt deine Antwort – wie auch bei mir – irgendwo in der Mitte.

Ob das Ganze aber am Ende für dich realistisch ist, hängt meiner Meinung nach von folgenden Faktoren ab:

Dein Lebensstil

Punkt Nummer 1: Dein Lebensstil und die Höhe deines gewünschten passiven Einkommens hat einen großen Einfluss auf deinen Kapitalbedarf.

Es macht also einen himmelweiten Unterschied, ob Du im Monat mit 1.000€ zurechtkommst oder ob Du tatsächlich 3.000€ zum Leben brauchst.

Wenn Du mich also fragst, ob finanzielle Freiheit bei Dir möglich ist, würde ich dich direkt fragen: Wie viel Kohle brauchst Du im Monat für ein zufriedenes, freies Leben?

Deine monatliche Spar-Rate

Punkt Nummer 2: Meine zweite Frage an Dich würde lauten wie hoch deine monatliche Spar-Rate ist um deinen benötigten Kapitalbedarf aus Punkt 1 anzusparen.

Glaubst Du etwa allen Ernstes, Du wirst mit einer monatlichen Spar-Rate von 100€ irgendwann finanziell frei? Ich glaube das solltest Du dir abschminken und realistischer sehen. Bei einem sehr niedrigen Einkommen ohne Aussicht auf zukünftig höhere Einnahmen wird das Ganze nicht funktionieren.

Nach meiner Erfahrung wirst Du einen schnellen Vermögensaufbau in angemessener Zeit erst mit einer monatlichen Spar-Rate von 1.000€ und mehr erzielen. Und selbst dann hat natürlich noch dein Alter und deine Anlagedauer einen großen Einfluss darauf. Fang also am besten schon mit Anfang 20 an. Entweder Du gibst entsprechend Gas und steigerst kontinuierlich deine Spar-Rate oder es wäre vielleicht angebracht sich realistischere Ziele zu stecken.

Alles steht & fällt mit deiner Spar-Rate!

Deine Rendite

Punkt Nummer 3: Meine dritte Frage an Dich würde lauten wie hoch die Rendite deiner Investments momentan ist. Hast Du überhaupt eine Ahnung darüber wie viel Rendite Du pro Jahr machst? Machst Du eventuell sogar Verluste von denen Du nichts weißt? Lässt Du dein Kapital für Dich arbeiten oder liegt es unverzinslich auf deinem Sparbuch?

Dem Ganzen solltest Du unbedingt auf den Grund gehen. Andernfalls fischst Du im Trüben. Ohne eine Kenntnis darüber, wie sich dein angelegtes Kapital momentan verzinst, kannst Du schwer voraussagen ob das Ganze für dich realistisch ist. Nur so hast Du eine Marschrichtung und weißt wo Du dich auf dem Weg hin zur finanziellen Freiheit gerade befindest. Fang also an deine Finanzen zu tracken.

Deine Investment-Strategie

Punkt Nummer 4: Wie steht es um deine Investment-Strategie?

In der Artikel-Serie ging es hauptsächlich um passives Einkommen aus Dividenden. Das heißt aber nicht, dass Deine Investment-Strategie nur aus Aktien mit einer Dividendenrendite bestehen muss. Sicherlich bieten Aktien-Investments die eine Dividende ausschütten den Vorteil „echtes“ passives Einkommen zu erzielen.

Trotzdem solltest Du eine eigene Strategie haben und dein Kapital auf verschieden Asset-Klassen streuen. Das reduziert dein Risiko und eröffnet einen Blick über den Tellerrand hinaus:

  • Investiere nur in Dinge die Du verstehst
  • Setze niemals alles auf eine Karte (wie zum Beispiel alles in Kryptowährungen)
  • Lege nicht alle Eier in einen Korb (beispielsweise, wenn du dein ganzes Geld nur in eine Aktie investierst)
  • Denke über alternative Investments wie zum Beispiel P2P-Kredite nach
  • Prüfe in regelmäßigen Abständen ob die getätigte Investition immer noch deinen Rendite-Vorstellungen im Verhältnis zum Risiko gerecht wird
  • Langfristiges investieren statt spekulieren lautet die Devise

Ich persönlich spare jeden Monat auch etwas Eigenkapital für den Kauf von Immobilien. Auch wenn Mieteinnahmen aus Immobilien vielleicht nicht den gleichen „passives“ Charakter wie Dividenden haben, so können Sie dein Vermögensaufbau durch den Hebeleffekt (Leverage-Effekt) enorm vorantreiben.

Deine Motivation

Punkt Nummer 5: Wie ist deine Motivation?

Bist Du wirklich bereit die nächsten Jahre deine volle Konzentration auf das Thema Vermögensaufbau zu richten? Und dabei meine ich nicht, dass Du unbedingt viel Aufwand in deine Investments stecken musst. Sehr viele besparen beispielsweise einen „langweiligen“ breit gestreuten Welt-ETF und bauen sich langsam aber stetig ein beachtliches Vermögen damit auf.

Worauf ich eher hinaus will ist die Frage, ob Du ausreichend mentale Stärke besitzt deine Spar-Rate über viele Jahre konsequent weiterlaufen zu lassen und diese durch „mehr Geld zu verdienen“ sogar zu steigern. Denn…

…Alles steht & fällt mit deiner Motivation!

Was passiert, wenn sich deine Lebensumstände verändern? Was passiert, wenn alle um dich herum ein Eigenheim kaufen und dieser Wunsch in dir ebenfalls hochkommt? Oder viele deiner Freunde fahren immer den neuesten Mercedes – Möchtest Du nicht auch gerne immer ein neues Auto fahren?

Gibst Du also klein bei für diese Wünsche und verlierst damit dein Ziel relativ schnell aus den Augen? Oder bleibst Du konzentriert bei der Sache und richtest deinen Fokus auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben? Die Entscheidung liegt alleine bei Dir. Deshalb bedenke bitte:

>> Dein Leben ist das Ergebnis deiner Entscheidungen! <<

In diesem Sinne wünsche ich Dir ganz viel Erfolg beim Erreichen deiner finanziellen Ziele. Falls Du Fragen hast, kannst Du mich gerne jederzeit kontaktieren.

P.S.

Schau Dir gerne zu dem Thema noch den Moneytalk von einer Blogger-Kollegin an.

Moneytalk über das Thema Finanzielle Freiheit (ab Minute 4:00 gehts los)

2 Kommentare

  1. Schön, wie Du das Thema systematisch aufarbeitest!
    Ich glaube Dein Punkt 5. Motivation – ist sehr wichtig. Oft lese ich, dass finanzielle Freiheit deshalb angestrebt wird, um aus dem „Hamsterrad“ zu entkommen. Es handelt sich also um eine negative Motivation. Diese ist so stark, wie der Hass auf den eigenen Job. Ich frage mich dabei immer, ob das so sinnvoll ist.
    Ich persönlich mache meinen Job als Unternehmensberater sehr gerne und habe viel Freude daran. Die genannte Negativmotivation fällt für mich daher flach. Vielmehr denke ich, dass finanzielle Freiheit unglaubliche Möglichkeiten eröffnet. Diese Möglichkeiten sind eine wesentliche stärkere Motivation. So wird es möglich, sich Reisen (post COVID-19, I know), der Familie, karitativen Tätigkeiten, etc. zuzuwenden, ohne den Druck des Geldverdienens im Nacken zu haben.
    Viele Grüße und weiterhin viel Erfolg mit Deinem Blog
    Lukas

    1. Hi Lukas,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Freut mich das dir meine Artikel-Serie zum Thema „Finanzielle Freiheit“ gefällt.
      Ja, Motivation zu haben ist – wie ich finde – einfach für alles was man tut enorm wichtig. Viele haben immer eine große Klappe was sie alles vorhaben und 2 Wochen später brechen Sie ihr „Experiment“ entmutigt ab. Sehr schön sieht man das immer Anfang Januar mit den guten Vorsätzen.
      Meine Motivation dahinter kommt übrigens auch nicht aus dem Beweggrund möglichst schnell meinen Job aufzugeben (weil er mir keinen Spaß mehr macht).
      Mir geht es vielmehr darum, mittel- und langfristig ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
      So wie Du sagst: Ein Leben in finanzieller Freiheit welches mir unglaubliche Möglichkeiten eröffnet.
      Ich wünsche Dir ebenfalls viel Erfolg auf deinem Lebensweg.
      VG, Manuel Benjamin LOUIS

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